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Literature:
(D) D. Peetz, H. Genreith, Neues Makromodell: Die Grenzen des Wachstums: Finanz- vs. Realwirtschaft, Die Bank, Zeitschrift für Bankpolitik und Praxis, Ausgabe 3/2011, S. 20-24.
(D) H. Genreith, Technical Paper zum Artikel in Die Bank 3/2011, S20-24, Ifara, Institut für angewandte Risikoanalyse, Febr. 2011
(D) H. Genreith, Makroökonomische Feldtheorie, ISBN 978-3-8423-8029-5, Books on Demand, Norderstedt, 2011
(E) D. Peetz and H. Genreith, The financial sector and the real economy, Real-World Economics Review, issue no. 57, 6 September 2011, pp. 40-47
(C) D. Peetz, H. Genreith, B. Yao-Hein, The limits of growth, Ifara Publication in Chinese Language, translation of D. Peetz, H. Genreith, Neues Makromodell: Die Grenzen des Wachstums: Finanz- vs. Realwirtschaft, Die Bank, 3/2011, S. 20-24., 2011
(E) H. Genreith, Economic Engineering, Academic Preprint, English Translation of "Makroökonomische Feldtheorie" with some advances, Preprint, Books on Demand, Nr. 949158, Norderstedt, August 2012.
(E) H. Genreith, Economics of Growth and Crisis, Amazon Kindle Edition, ASIN B009YLFM9U, Oct. 2012
Talks, Wiki, Blog:
(D) Talk at the University Luzern, IFZ Zug CH, 4/2011: "Der Fehler im System – Wachstumsmodelle und Makroökonomie" Lesson I, and "Wie entstehen Inflation und Geldwertinstabilität?", Lesson II
(D) Talk at the University of Göttingen, D, 12/9/2012, Das Kind im Bade, Zur Mathematik des Wachstums, Video and Paper
(D) Podium Diskussion "Neue Ideen für Revolutionen und Piraten: Alles schon mal dagewesen?", University Göttingen, 2012
(E) WIKI (in progress) to the Theory
(D)(E) TandemVipera Blog,: Language can be changed to english (E) by google-translation button.
(D)(E) TandemVipera Blog, LABEL Macroeconomics (VWL): Language can be changed to english (E) by google-translation button.
Der Blog zur Ökonomie der Finanzkrise, Historie, Politik und Wissenschaft.
Dienstag, 30. Oktober 2012
Donnerstag, 25. Oktober 2012
Mumps : Wo der Groschen Viertelspfennigweise fällt
Neue Einsichten beim Internationalen Währungsfonds: „...Von anderer, ebenfalls autoritativer Stelle wird die bisher
verfolgte Politik der Krisenbekämpfung durch scharfe Austerität
plötzlich hinterfragt. Das Eingeständnis des Internationalen
Währungsfonds (IMF), dass der in Prognosen verwendete Multiplikator
von Veränderungen der Staatsausgaben deutlich höher als bisher
angenommen ist, wird von einigen Marktkommentatoren als
aufsehenerregend – in der Formulierung von Steen Jacobsen von der
Saxo Bank sogar als die wichtigste Makro-Geschichte des Jahres –
bewertet. Beträgt der fiskalische Multiplikator nicht wie bisher
verwendet 0,5 – das heisst, bei einer Kürzung der Staatsausgaben
um 1% fällt das Bruttoinlandprodukt um 0,5% –, sondern bewegt er
sich in Wahrheit in einer Bandbreite von 0,9 bis 1,7, dann rücken
Austeritätsprogramme in ein neues Licht: Bei einem Multiplikator von
über 1 wird Austerität zur falschen Medizin, denn die Wirtschaft
schrumpft rascher als der Staatshaushalt, und die Schuldenproblematik
verschärft sich. Die Gefahr einer Abwärtsspirale haben zwar einige
Ökonomen und Marktkommentatoren häufig betont, aber Worte des IMF
haben grösseres Gewicht.“. Im Klartext: endlich hat man begriffen,
das staatliches Sparen nicht effektiv ist. Verwunderlich dass es so
lange dauerte das zu Begreifen, denn die Sache ist schließlich lange
bekannt und ökonomisch gesehen einigermaßen trivial (Beitrag
28. Januar 2010 und ff.). Und die ökonometrischen Messungen des IWF (engl.
IMF) zeigen, dass es sogar noch schlimmer kommt als die Annahme von
2010, wo man auf eben genau die gemessenen 0,9 also knapp 1 käme. Im
Schnitt sind es aber sogar 1,4 wegen diverser Nebeneffekte fehlender
staatlicher Ausgaben. Oder anders herum und etwas verkürzt
ausgedrückt: Wenn der Staat 1 Euro spart, dann verschuldet er sich
(i.d.R., es hängt noch vom spez. Kapitalkoeffizient und
Geschäftsbankenanteil ab, Details siehe MFT Seiten 135 ff.
) um effektiv 1,40 Euro.
Jetzt könnte man natürlich auf die
Idee kommen, der Staat müsse eben entsprechend das Gegenteil tun,
also mehr ausgeben. Das ist zwar durchaus nicht verkehrt, jedoch
ändert auch das nichts an der Schuldenspirale. Den Grund kann man im
„Netz der Spinne“ finden.
Denn zwar steigert die Zusatzausgaben des Staates automatisch das
BIP, allerdings ebenfalls(!) die Verschuldung, und zwar wiederum um
den Faktor von rund 1,4 da dass BIP eben auch zu knapp 140%
kreditiert ist. Das Ergebnis bzgl. der Gesamt-Verschuldung (engl.:
total debt owned to market) der Volkswirtschaft bleibt immer gleich.
Bis der Groschen fällt, dauert es aber ebenfalls noch einige Zeit.
Denn der einzige Ausweg aus der Krise
ist natürlich die effektive Vernichtung von Vermögen (geht auf unterschiedliche Art).
Immerhin dämmert das dem IWF auch schon „...In der Sicht von
Buchheit und Gulati ist die Containment-Politik der Euro-Staaten
gescheitert. Sie verweisen auf frühere Krisen, die zu
Restrukturierungen der Schulden geführt haben. Während der
Schuldenkrise lateinamerikanischer, asiatischer, afrikanischer und
osteuropäischer Staaten in den 1980er und frühen 1990er Jahren habe
das Rezept neben Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen auch eine
Restrukturierung bestehender Verpflichtungen enthalten. Die privaten
Gläubiger mussten wählen zwischen einer zeitlichen Verlängerung
ihrer Forderungen mit begrenzten Verlusten und einem «haircut» mit
entsprechend höheren Verlusten. Die mildeste Restrukturierung sei
das «reprofiling» mit verlängerten Laufzeiten. Der Zwang zur
Refinanzierung entfällt dann vorerst, und der Verlust der Gläubiger
(«net present value loss») bleibt begrenzt.“.
Na bitte, es geht doch. Wenn auch
Viertelpfennigsweise. Fragt sich allerdings, wie lange es dauert bis
die Erkenntnisse im Mainstream ankommen, und auch die Regierung(en)
begreift, das volkswirtschaftliche Schuldenabbau
durch staatliches Sparen unmöglich ist: „...Dies sei aber kein
Grund, den Schuldenabbau zu stoppen - im Gegenteil: Arbeitslosigkeit
sei "eine Folge unsolider Haushaltspolitik", sagte
Schäuble. Lagarde hatte sich am Donnerstag dafür
ausgesprochen, Griechenland bei seinen Sparprogrammen zwei Jahre mehr
Zeit zu geben, um seine Krise zu überwinden....““. Wie man sieht
ist man auf beiden Seiten noch nicht soweit. Denn staatliches Sparen
führt unmittelbar zu Arbeitslosigkeit, und längerer Aufschub ist
nur gewonnene Zeit, ohne irgendeinen Effekt auf die Zunahme der
Totalverschuldung.
Ziemlich lange dürften wir uns
allerdings noch gedulden müssen, bis der Mumps der westlichen Welt
kuriert wird, obwohl sich die Einsichten in die richtige Richtung
mehren: ,,...,Kritik an der offiziellen Schuldenpolitik äussert auch
George Magnus von der UBS. Er bezeichnet die überbordende
Notenbankliquidität als ansteckende Krankheit, als Mumps (most
unusual monetary policies). Sie löse keine Probleme, schädige
vielmehr die Wirtschaft, nicht zuletzt weil tiefe Zinsen die
Spartätigkeit bremsen. Statt bescheidener Wachstumsrhetorik seien
konkrete Schritte zur Verbesserung von Beschäftigung und
Erwerbsquoten in Schuldenländern notwendig.“
Dienstag, 23. Oktober 2012
Appeasement: Des Weltenkrieges fahler Schatten...
Als man in Deutschland längst schlief, fand in der letzten Nacht in
Boca raton, USA, der letzte offizielle Schlagabtausch zwischen dem Präsidenten und dem Kandidaten statt:
„Formal ging es einzig und allein um Außenpolitik. Doch Moderator
Bob Schieffer, bekannt aus der CBS-Sendung " Face the Nation"
mag gespürt haben, dass es auf diesem Terrain allzu wenig an
Gegensätzen, Spannungen und Streit gab. Und wer den Republikaner in
der Rolle der Kriegstreibers erwartet hatte, musste überrascht
erkennen, dass Romney den Friedensnobelpreisträger Obama lieber
links zu überholen versuchte. Er gratuliere dem Präsidenten zu
erfolgreichen Jagd auf Osama Bin Laden, aber "wir können aus
diesem Schlamassel nicht heraus, indem wir alle abknallen".Das
war das Signal: Ich, Mitt Romney, wäre ein verantwortungsbewusster
Commander-In-Chief, und ich würde nicht die konfrontative Politik
von George W. Bush wiederaufnehmen, sondern nach friedlichen Wegen
suchen....Romney präsentierte sich durchaus souverän. Er war in den
Themen drin, vom Nahen Osten über Libyen, Afghanistan und Pakistan
bis China. So warb Romney dafür, Pakistan zu helfen, zurück zur
Stabilität zu finden, und die arabischen Staaten mit Hilfe der
Vereinten Nationen dabei zu unterstützen, ihre Wirtschaft zu
entwickeln. Das wird nicht jeder Parteifreund gern gehört haben.“
Romney erschien weichgespült in dieser Debatte, die nach seiner Wahlkampftaktik kein Duell werden sollte: „Romney forderte "noch härtere Sanktionen" und eine internationale Isolierung Teherans und seiner Diplomaten, die so "geächtet" werden müssten wie einst die Vertreter des südafrikanischen Apartheid-Staates. Ebenso wie Obama wollte er keine Option ausschließen, also auch nicht die eines Militärschlages gegen den Iran. Der Unterschied: Obama versicherte, er werde nicht zulassen, dass der Iran "die Atombombe bekommt". Romney will diese rote Linie schon früher ziehen und verhindern, "dass der Iran die Atomwaffenfähigkeit erhält".In der Syrien-Politik zeichneten sich noch feinere Differenzen ab: Der Präsident und der Ex-Gouverneur schließen den Einsatz amerikanischer Truppen aus, wollen aber die moderaten Kräfte der Opposition gegen das Assad-Regime unterstützen. Romney will darüber hinaus "sicherstellen, dass die Oppositionskräfte Waffen bekommen", um sich gegen die Regierungstruppen zu verteidigen. Allerdings verzichtete er auf die Forderung, die USA selbst sollten die geforderten Waffen liefern.“
Der Begriff Appeasement-Politik
(Beschwichtigungspolitik) bezeichnet eine Politik der Zugeständnisse, der Zurückhaltung, der
Beschwichtigung und des Entgegenkommens gegenüber Aggressionen zur
Vermeidung von Konflikten. Im engeren Sinne steht der Begriff für
Politik des britischen Premiers Neville Chamberlain. Großbritannien
war Ende der 1930er-Jahre zu weitgehenden Zugeständnissen an Hitler
bereit; insbesondere wollte es hinnehmen, dass Deutschland zur
Hegemonialmacht in Ost- und Südosteuropa aufstieg unter der
Bedingung, dass es sich in internationale Verträge einbinden ließ.
Zu einer bestimmteren Politik gegen das Deutsche Reich waren in West-
und Mitteleuropa damals keine Verbündeten zu finden. Chamberlain kam
1938 aus München zurück in der Meinung, er habe „den Frieden für
unsere Zeit“ („Peace for our time!“) gesichert. Aus heutiger
Sicht wurde damit der Krieg zwar nicht verhindert, jedoch um einige
Monate aufgeschoben. Großbritannien erhöhte in der gewonnen Zeit
seine Rüstungsausgaben deutlich. Als Hitlerdeutschland dann 1940 die
Invasion Britanniens mit der Luftschlacht um England vorbereiten
wollte, war die Royal Airforce bereits bis an die Zähne bewaffnet
und überraschend überlegen.
Beide US-Kandidaten betreiben nun
solche Appeasement Ansätze: Auffallend war das weder Romney noch
Obama näher auf die offensichtlich vorbereiteten bilateralen
Gespräche zwischen den USA und dem Iran eingingen: “...Die New York Times berichtete dagegen unter Berufung auf
anonyme Regierungsquellen und eine 'kleine Gruppe von Diplomaten',
dass sich die US-Seite mit hochrangigen iranischen Vertretern auf die
Gespräche geeinigt habe. Allerdings sei nicht klar, ob
Revolutionsführer Ayatollah Ali Khamenei die Verhandlungen gebilligt
habe. Die Iraner hätten darauf bestanden, die direkten Gespräche
erst nach der Präsidentschaftswahl am 6. November beginnen zu
lassen, wenn klar sei, ob Obama weiter im Amt bleibe. Die US-Seite
möchte die Gespräche auf die iranische Atomrüstung beschränken.
Die Iraner wollten die Gespräche auf den Bürgerkrieg in Syrien, das
ebenfalls von Unruhen zerrissene Bahrain und andere Streitfragen
ausweiten...NBC berichtete, dass das Weiße Haus 'nicht glücklich'
sei über das Bekanntwerden der Pläne. Tatsächlich dürfte der
Zeitpunkt nicht ganz zufällig sein: An diesem Montag treffen Obama
und sein republikanischer Herausforderer Mitt Romney zu ihrer dritten
und letzten Fernsehdebatte aufeinander. Zentrales Thema dieser
Diskussionsrunde soll die Außenpolitik sein. Romney hat Obamas
Iran-Politik als zu nachgiebig und erfolglos kritisiert. Sollten die
Verhandlungen zustande kommen, könnte Obama immerhin auf einen
Anfangserfolg seiner Bemühungen verweisen, Iran ohne den Einsatz von
Waffen vom Bau einer Atombombe abzuhalten. ...Zudem rückt die
Aussicht auf direkte Verhandlungen Romney in eine schwierige
Position. Sollte er die Initiative ablehnen, könnte man ihm
vorhalten, dass er bereit sei, die USA in einen weiteren Krieg zu
verwickeln, ohne alle diplomatischen Bemühungen vorher
auszuschöpfen.“
Trotz der brisanten Steilvorlage aber
eierten beide Kandidaten lediglich mit Platitüden um dieses Thema
herum. So werden mögliche bilaterale Vereinbarungen offiziell
verleugnet: „Das Weiße Haus wies diese Darstellung zurück. In
einer Erklärung heißt es, es sei 'nicht wahr', dass sich beide
Seiten auf direkte Gespräche oder auch nur ein Treffen nach den
Wahlen geeinigt hätten. Die USA würden weiter auf die gemeinsamen
Verhandlungen der fünf Mitglieder des UN-Sicherheitsrates sowie
Deutschlands mit Teheran setzen.“, und erstaunlicherweise beließ
es Romney bei dieser widersprüchlichen Darstellung und markierte den
„elder statesman“. Bilaterale Vereinbarungen aber würden
bedeuten, dass der Hauptbetroffene Staat Israel eventuell völlig
unbeteiligt in die Röhre schauen müsste.
Was man normalerweise
seitens der USA so unter „direkten Gesprächen“ versteht machte
Romney dagegen klar: „Obama habe seine Präsidentschaftslegislatur
mit einer "Entschuldigungstour" durch Länder im nahen und
mittleren Osten begonnen, bei der er ausgerechnet Israel ausgelassen
habe, "was dort registriert wurde". Als Obama dem Begriff
"Entschuldigungstour" widersprach, legte der Herausforderer
nach: Obama habe in seiner Kairoer Rede erklärt, die USA hätten
anderen Ländern in der Vergangenheit "diktiert". Aber, so
Romney: "Amerika hat anderen Ländern nichts diktiert. Wir haben
andere Nationen von Diktatoren befreit."“. Na ja, so kann man
es auch sehen. So richtig logisch ist das allerdings nur aus der
bisherigen unangefochtenen militärischen Überlegenheit der
Weltmacht USA heraus.
Für Obama dagegen dürfte die
Geheimdiplomatie durchaus nachvollziehbare Gründe haben, die die
wahren Machtverhältnisse im Nahen Osten und die realistischen
militärischen Möglichkeiten des Westens besser einschätzt. Denn
wie könnte eine „Einigung“, die den Namen wirklich verdient,
aussehen? Eine Einigung kann nämlich kein Diktat sein, zumindest
nicht sofern man nicht in der für den Gegner hoffnungslos
überlegenen Position ist.
Dem gegenüber ist man mit Sanktionen
und Militäreinsätzen nicht kleinlich, wenn es um die Ambitionen der
Nachbarstaaten geht, selbst auch wenigstens eine vergleichbar kleine
Atomrüstung aufzubauen. Der Irak und Syrien haben das schon
exemplarisch zu spüren bekommen. Diese Bigotterie ist hierzulande
eherne Staatsräson, wovon Nobelpreisträger Grass
auch einiges zu erzählen weiß. Und dabei hat er nur die
klitzekleine Spitze des Eisbergs angesprochen: „"Der Präsident
des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dieter Graumann, hatte
Grass vorgeworfen, er schiebe Israel die Verantwortung für eine
Gefährdung des Weltfriedens zu ...[Grass]: Die verweigerte Kritik,
so eine kritiklose, quasi philosemitische Haltung, ist für mich eine
neue Form von Antisemitismus." Grass verteidigte sein
umstrittenes Gedicht "Was gesagt werden muss", das Anfang
April dieses Jahres heftigen Wirbel verursacht hatte. Israel hatte
ihm sogar Einreiseverbot erteilt.“
Denn man muss sich weiter fragen, wieso
Israel eigentlich eine Massenvernichtungswaffe auf einer
Langstreckenrakete benötigt? Mit der Jericho 3 kann man von Israel
aus bis nach Peking und nach Kapstadt schießen, und somit komplett
Europa, Asien und Afrika bedrohen. Selbst die USA ist mit Hilfe der
standardmäßig im Mittelmeer kreuzenden U-Boote erreichbar, die
Schussentfernung Gibraltar nach New York beträgt nur etwa 5900 km.
Außerhalb des Mittelmeeres kann Israel natürlich jeden beliebigen
Ort der Welt beschießen. Wozu nur, fragt sich da auch der
Anti-Grass? Nur zum Spaß am Raketenballern hat Israel diese sündhaft
teuren Spielzeuge jedenfalls nicht entwickelt. Nein, man darf es
unterstellen, im Zweifelsfall eines akuten Israelischen
Untergangsszenarios kann und sollen diese Waffen auch die engsten
Verbündeten davon abhalten können, ihre Freundschaft zu kündigen.
Diese absurd extreme Überrüstung des Zwergstaates Israel ist nur
mit dem, aus dem Holocaust erwachsenen Obsessionen und Opferwahn zu
erklären. Nach dem Massenmord am eigenen Volk fühlt man sich nun
berechtigt in Zukunft den Spieß gegebenenfalls auch einfach
umzudrehen.
Das der Iran und andere sich an die Regeln halten werden, ist nicht unbedingt wahrscheinlich. Viel
sicherer ist, dass nur wenig Zeit verbleibt, bis der oft sogenannte
III. Weltkrieg in Fahrt kommt. Die Brandherde sind gewaltig. Libyen,
wo immer noch Gadaffi-Anhänger kämpfen, war nur der militärische Anfang. Es sind Syrien, dass man bis jetzt hat versucht aus zu sitzen, und der Nachbar Libanon
ist seit neuestem auch auf der Kippe, die Türkei liefert sich seit
dem 3. Oktober Gefechte mit Syrien: „...The only question now is
whether there will really be a change in the U.S. position after this
election. The nightmare scenario is unfolding: The festering civil
war is drawing in all the worst elements, which are not friendly to
the West and likely not friendly to the idea of democracy either. The
war is now spreading outside Syria’s borders with fire and
counter-fire between Syria and neighboring Turkey. And hundreds of
thousands of Syrian refugees are straining the capacity of Turkey,
Jordan, Iraq and Lebanon. Sitting out this war, experts say, could
leave the U.S. without allies in Syria when Assad falls, unable to
shape the future, and facing a generation that will grow up
embittered by the fact that in the Syrian people’s direst hour, the
United States sat back and watched the slaughter.“
Die Kurden, verteilt
auf Gebieten von Syrien, Irak, Iran und Türkei streben einen eigenen
Staat an. In Bahrain und Kuwait flammten erneut Proteste auf,
Saudi-Arabien kann seine Feudalmonarchie auch nur mit Gewalt aufrecht
erhalten. Der „befreite“ Irak ist nun Zulaufregion für Al
Quaida, genauso wie Jemen und das längst schon wieder verlorene
Afghanistan. Schlimmer noch: Im westafrikanischen Mahgreb, einer
verlorenen innerafrikanischen Region, sammelt sich die Internationale
der Islamisten, und die EU hat bereits signalisiert, dass sie
eingreifen wird.„Friedlich“ wie immer, zumindest aber die
Ex-Kolonialmacht Frankreich wird Truppen entsenden, und auch einige
Bundeswehrsoldaten werden vielleicht schon Weihnachten in Mali feiern
und absehbar die deutsche Freiheit schließlich nicht nur am
Hindukusch, sondern auch vor Timbuktu verteidigen müssen. Und dabei
hilft uns auch nicht ein noch so gut gemeinter Friedenswille oder
blasgrünrosa Sonnenbrillen. Der Mahgreb liegt nahe an Europa, tut
man nichts, wird in absehbarer Zeit ein noch größerer Brocken daraus erwachsen:
„Dirk Niebel (FDP) hat eine Beteiligung der Bundeswehr an einem
möglichen EU-Einsatz in Mali mit deutschen Sicherheitsinteressen
begründet. "Mali ist ein Land am Abgrund, und wir wollen nicht,
dass es ein verlorener Staat wird. Wenn wir es verlieren, dann droht
uns ein zweites Afghanistan." Die radikalen Islamisten, die den
Norden des westafrikanischen Landes kontrollieren, hätten am Ende
nicht Mali zum Ziel, sondern "unsere Lebensform", betonte
Niebel. "Deshalb haben wir ein fundamentales eigenes Interesse
daran, hier für Stabilität zu sorgen."“.
Denn der größte Explosionsherd der
Welt ist Afrika, nach Schätzungen der UN wird sich die
Bevölkerungszahl von zur Zeit einer guten Milliarde dort auf
zweieinhalb Milliarden in 2050 mehr als verdoppeln. Aus den
hunderttausenden Hunger und (zum guten Teil
islam-)Kriegs-Flüchtlingen in den Lagern Afrikas werden dann
Millionen und Abermillionen werden. Millionen die nach Europa
drängen, nicht nur per Schaluppe übers Mittelmeer, sondern auch
über die Landbrücke des Nahen Ostens, wo jetzt schon abertausende in Lagern
vor der israelischen Grenze darben und auf eine Gelegenheit zur
weiteren Flucht nach Norden warten: „Tausende Afrikaner versuchen
jährlich nach Israel zu flüchten ...Die Flüchtlinge heuern
Schmuggler an, die sie von der Sinai-Halbinsel über die Grenze
schleusen sollen. Dabei werden sie Opfer von Erpressung und Folter -
und wenn kein Geld fließt, bezahlen sie mit ihrem Leben .. Es sind
Flüchtlinge aus afrikanischen Krisenstaaten wie Sudan, Somalia oder
Eritrea, die in Israel auf ein besseres Leben hoffen - ohne Armut und
Gewalt. Afrikanische Flüchtlinge sind auf Schmuggler angewiesen.
Doch diese nehmen die Afrikaner als Geiseln, erpressen sie und ihre
Angehörigen und schrecken auch nicht vor Folter, Vergewaltigung oder
Mord zurück. Selbst wenn die Flüchtlinge es nach Israel schaffen,
ist ihre Odyssee noch nicht beendet - denn auch dort sind sie nicht
willkommen....“.
Wenn wir damit schon am Ende wären.
Chinesische Kriegsschiffe kreisen zur Zeit um die strittigen
Japanischen Inseln und die USA hat bereits einen
Flugzeugträgerverband als Antwort und Drohung dorthin in Marsch
gesetzt. An der Südgrenze der USA tobt seit fünf Jahren ein Krieg,
der bislang 50.000 Tote forderte und langsam schon auf US-Orte in
Neu-Mexiko übergreift. Ein Krieg der in unserer Wahrnehmung gar
nicht stattfindet, weil es ja „nur“ ein Drogenkrieg ist, der aber
weit mehr Opfer fordert als der Afghanistankrieg in der gleichen
Zeit, und die USA auch unmittelbarer bedroht. Auch in den beiden
Ländern Mexiko und Columbien, die wichtigsten Drogenlieferanten für
den gigantischen US-Markt, allein Mexiko bestreitet Drogendeals mit
den USA in Höhe von mehr als 10% des BIP's, greift China schon mit
Geld und Aufkäufen um sich.
Viel Spielraum für den Frieden, sofern
man überhaupt noch von ihm reden darf, gibt es jedenfalls nicht.
Höchstens für Appeasement und etwas Zeitgewinn.
Dienstag, 16. Oktober 2012
"Der Untergang" oder die "Endlösung der Eurofrage"?
„Europa hätte den
Feigheits-Nobelpreis verdient: Die korrupte griechische Oberschicht
hinterzieht weiter Steuern, doch frische Hilfs-Milliarden sind so gut
wie unterwegs – die Prüf-Troika muss nur noch ihre Zahlen
frisieren.“, so schreibt der Kommentator des FOCUS. Und weiter führt er aus: „Die Entscheidung ist längst gefallen:
Griechenland darf nicht pleite gehen, kann im Euro bleiben und
bekommt sogar frische Hilfs-Milliarden – auch wenn die
Europa-Samariter diesen neuen Finanz-Transfer verbal raffiniert
tarnen werden. Vielleicht als „teilweise Tilgung alter Darlehen“
oder als „Kauf von Staatsanleihen auf Kredit“.
Möglicherweise meint Hr. Dönch, ist
es auch nur eine Finte der Verachtung: „Vielleicht will uns Herr
Schäuble aber auch klar machen, wie wenig er von dieser „Troika“
hält. Das wäre wiederum eine überaus dankenswerte Offenheit. Denn
was ist dieses Prüf-Gremium in Wirklichkeit? Ein aufgeblasener
Popanz. Eine Handvoll politischer Beamter und Angestellter
internationaler Gremien tut genau das, was die geldgebenden
Regierungen wollen....Wir dürfen sicher sein, dass die
„Troika“-Trickser den Griechen sogar „große Fortschritte“
bescheinigen werden – und sei es auch nur bei der
Steuerhinterziehung. Denn die scheint weiterhin blendend zu
funktionieren.“
Denn, auch das ist eigentlich klar,
warum sollten sich uralte kulturelle Eigenschaften in diesem Land
(genauso wenig wie die unseren) so schnell gravierend ändern: „Erst
vergangene Woche wurde bekannt, wie skrupellos sich reiche Griechen
für den Fiskus arm rechnen: Einer von ihnen verdiente laut
Steuererklärung nur 5588 Euro im Jahr, schaffte es aber dennoch,
19,8 Millionen Euro ins Ausland zu verschieben...Ein norddeutsches
Nachrichtenmagazin verweist auf das traurige Schicksal der so
genannten „Lagarde-Liste“, die 1991 Namen von griechischen
Eigentümern Schweizer Konten enthält (Gesamtguthaben 1,5 Milliarden
Euro). Die damalige französische Finanzministerin Christine Lagarde
hatte sie schon im Herbst 2010 ihrem griechischen Kollegen
überreicht. Dann war die Liste viele Monate lang so gut wie
verschollen. Nun liegt sie bei der Athener
Wirtschafts-Staatsanwaltschaft – bei Strafverfolgern, für die der
Begriff „zahnlos“ noch untertrieben sein dürfte....“.
Dass das weiter hochkochende Desaster
alles andere als zur Demokratie und Einheit Europas beiträgt,
zeigte vor allen die Briten mit ihrer offiziellen Freude über den Friedensnobelpreis: „Während die europäischen Anführer in Brüssel und die
Regierungschefs in den Hauptstädten sich im Glanz der Ehrung
sonnten, ließen die Europa-Skeptiker in der EU ihrer Verachtung für
das norwegische Nobelpreis-Komitee freien Lauf. ...Die Entscheidung
sei pure "Satire", schimpfte Kolumnist Iain Martin im
konservativen "Daily Telegraph". Der Preis komme
"verfrüht", da ja noch niemand wisse, wie das "Experiment
eines antidemokratischen Bundesstaats" ausgehe....Die "Daily
Mail" zeigte Bilder von brennenden Hakenkreuzflaggen während
Angela Merkels jüngstem Athen-Besuch und zitierte den Tory-Chef im
Europaparlament mit den Worten, der Nobelpreis werde offenbar für
den Frieden und die Harmonie auf den Straßen von Athen und Madrid
vergeben. Selbst der EU-freundliche "Economist"-Kolumnist
Charlemagne bescheinigte dem Nobel-Komitee ein "merkwürdiges
Timing", da die EU doch gerade auseinanderzubrechen drohe.
...Die britische Regierung hingegen äußerte sich zunächst nicht zu
dem Preis - offenbar konnte sich der konservative Premierminister
David Cameron nicht einmal an diesem Tag zu einem Lob für die EU
durchringen.“.
Das man in den gelackmeierten
Südstaaten „not amused“ war, ist da schon leichter
verstehbar: “...In Griechenland sagte ein Sprecher der linken
Oppositionspartei Syriza, dank der EU befinde sich die griechische
Bevölkerung in einem täglichen "Krieg". In Norwegen
erklärte der Friedensrat, eine Menschenrechtsgruppe, die EU habe in
den vergangenen Jahren für das "Gegenteil von Frieden"
gestanden. In Deutschland kritisierte die "Welt" das
"forcierte Gutmenschentum" der Jury, die über die
unerfreuliche Realität der Euro-Krise hinwegsehe.“.
(Q: Wikipedia: Mühlpfordt) |
Der Spaltpilz kriecht immer weiterdurch das feuchte EU-Gemäuer: „Mit dem Friedensnobelpreis für die EU soll das Projekt Europa
einen neuen Schub bekommen. Doch nur einen Tag nach Bekanntgabe der
Ehrung bremst Bundestagspräsident Norbert Lammert bei den Plänen,
weitere Länder in die EU aufzunehmen. "Für die unmittelbar
bevorstehende Zukunft halte ich die Europäische Union nicht für
erweiterungsfähig", sagte der CDU-Politiker der "Welt am
Sonntag". Kroatien sei nicht reif für einen Beitritt. "Wir
haben so viele dringende Aufgaben in der Konsolidierung der
Gemeinschaft zu erledigen, dass wir nicht erneut den Ehrgeiz der
Erweiterung an die Stelle der notwendigen Stabilisierung treten
lassen sollten...Wir müssen - gerade nach den Erfahrungen mit
Bulgarien und Rumänien - den jüngsten Fortschrittsbericht der
EU-Kommission ernst nehmen: Kroatien ist offensichtlich noch nicht
beitrittsreif." Dabei waren die Preisrichter in ihrer Erklärung
zur Verleihung des Friedensnobelpreises an die EU explizit auf den
geplanten Beitritt Kroatiens und andere Erweiterungsoptionen der EU
eingegangen. "Die Aufnahme von Kroatien als Mitglied im nächsten
Jahr, die Einleitung von Aufnahmeverhandlungen mit Montenegro und die
Erteilung des Kandidatenstatus an Serbien werden den Prozess der
Aussöhnung auf dem Balkan voranbringen", schrieb das
Nobelkomitee. "Im letzten Jahrzehnt hat auch in der Türkei die
Aussicht auf eine EU-Mitgliedschaft Demokratie und Menschenrechte in
diesem Land gefördert."“. Alles Dinge, die man sich
angesichts der Lage abschminken darf. Die blauäugige SPD und ihre
grünaugigen Koalitionäre dagegen möchten gerne denselben Fehler
wie mit Griechenland wiederholen: „In der SPD sorgten Lammerts
Äußerungen für Unverständnis. Baden-Württembergs Europaminister
Peter Friedrich sagte SPIEGEL ONLINE, ihn verstöre Lammerts
"leichtfertiges Gerede über die EU-Erweiterung". "Wer
den Beitritt Kroatiens in Frage stellt, der spricht der EU die Kraft
ab, auch in Zukunft Frieden in Europa zu stiften. Das ist der
größtmögliche Fehlschluss aus dem Friedensnobelpreis", sagte
Friedrich.“. Nun ja, die Lernkurve ist bei manchen Spielkindern eben
etwas länger.
Wolfgang
Schäuble versucht derweil die Flucht nach vorne und präsentiert seinen „Masterplan“ für den Euro: “...Klamme
Griechen, ermattete Europäer - Deutschland ist entschlossen, beide
Probleme nun dauerhaft zu lösen. Das hat Schäuble klargemacht, wenn
auch fernab der Heimat....Dort sprach der 70-Jährige den wunderbaren
Satz: "There will be no Staatsbankrott in Greece.". Auch
der Reformeifer beim Umbau der Euro-Zone soll neu entfacht werden.
"Wir müssen jetzt einen großen Schritt in Richtung Fiskalunion
gehen, der über die bisherigen Vorschläge hinausgeht"...Der
leidenschaftliche Europäer Schäuble will sich auf wenige Reformen
konzentrieren, die es allerdings in sich haben: [1] Der
EU-Währungskommissar soll genauso mächtig werden wie sein für
Wettbewerb zuständiger Kollege. Letzterer kann Entscheidungen
alleine treffen, er muss dafür nicht die Zustimmung der anderen
Kommissare einholen. [2] Um den Währungskommissar zu stärken,
müssen die Nationalstaaten auf einen Teil ihrer
Haushaltssouveränität verzichten. Der europäische Top-Beamte soll
das Recht erhalten, gegen die Budgets der Mitgliedsländer sein Veto
einzulegen. ...Bislang kann die EU-Kommission einem Land nur
empfehlen, seinen Haushalt nachzubessern. [3] Außerdem will Schäuble
die europäische Politik besser demokratisch legitimieren. Das
EU-Parlament soll grundsätzlich früher an allen wichtigen Prozessen
beteiligt werden. ... Charmant an diesem Vorschlag ist vor allem,
dass er das Demokratiedefizit Europas verringert, ohne die schwer
verständlichen Entscheidungswege noch komplizierter zu
machen....Auch die vier Präsidenten von EU-Kommission, Rat,
Euro-Gruppe und Europäischer Zentralbank, die derzeit an einer
Reform der Währungsunion arbeiten, sind im Bilde....Um sie
umzusetzen, müssen die EU-Verträge geändert werden.
...Realistischer ist, dass die Änderungen frühestens Anfang 2015 in
Kraft treten. Wenn, ja wenn, das störrische Großbritannien
mitspielt. Falls nicht, können die EU-Verträge nicht geändert
werden. Dann müssten die Regierungen der Euro-Zone ein separates
Abkommen schließen - so wie beim Fiskalvertrag.“.
Haben Sie die schleimige Spur des
Spaltpilzes bemerkt? „... ermattete Europäer...
Haushaltssouveränität verzichten... die europäische Politik besser
demokratisch legitimieren... Das EU-Parlament soll beteiligt
werden... Charmant, dass er das Demokratiedefizit Europas
verringert... schwer verständlichen Entscheidungswege... die vier
Präsidenten von EU-Kommission, Rat, Euro-Gruppe und Europäischer
Zentralbank, die an einer Reform arbeiten... müssen die EU-Verträge
geändert werden... frühestens Anfang 2015...wenn Großbritannien
mitspielt... falls nicht, müsste die Euro-Zone ein separates
Abkommen schließen wie beim Fiskalvertrag.“. Die mangelhafte
Legimitation der EU-Führung und die Unzahl an mehr oder mehr weniger gewählten Präsidenten sowie der
saloppe Umgang mit alten Verträgen ist jedenfalls kein Geheimnis.
Abgesehen davon das mehr Einheit an den volkswirtschaftlichen
Schuldenständen nicht das geringste ändert, so sind doch schon
alleine die EURO-17 nicht in der Lage sich zu reformieren, mit oder ohne Großbritannien: „EU-Parlamentspräsident Martin Schulz (SPD) lehnt die Forderung
von Schäuble ab, dass die EU-Kommission ein verschärftes
Eingriffsrecht in nationale Haushalte bekommen soll. "Es darf
ganz sicher keinen EU-Finanzminister geben, der das Haushaltsrecht
der Mitgliedstaaten relativieren kann. Wenn überhaupt, dann geht das
nur mit demokratischer Legitimation", so Schulz im Gespräch mit
der "Welt". ...Zugleich versucht Schäuble den Streit um
die Auszahlung der zweiten Hilfstranche für Griechenland in Höhe
von 31,5 Milliarden Euro zu nutzen, um Druck auf die Euro-Partner zu
machen, die wie Frankreich, Spanien und Italien eine Fiskalunion
bislang mehr oder weniger öffentlich torpedieren....Ähnliche
Vorschläge sind allerdings bereits mehrfach gemacht worden.
Durchsetzungsfähig waren sie bislang nicht. Und das weiß Wolfgang
Schäuble durchaus, wenn er sie jetzt wieder aus der Schublade holt.“.
(Q: Wikipedia Kromberg) |
Selbstverständlich ahnt Wolfgang
Schäuble zu Recht, dass die Sache so nicht auf Dauer weiter gehen kann: „Die Angst vor einer schleichenden Geldentwertung treibt Wolfgang
Schäuble um. Der Bundesfinanzminister warnt in einem Interview vor
der Inflationsgefahr, die von der aktuellen Liquiditätsschwemme in
der Welt ausgehe. ….Man dürfe nicht vergessen, dass ein Grund für
die tiefe Finanzkrise nach 2007 die übermäßige Liquidität an den
Märkten war, sagte Schäuble ...Um die Wirtschaft anzukurbeln,
pumpen die Notenbanken seit Jahren Geld in das Finanzsystem. Allein
die EZB hat ihre Bilanzsumme etwa verdreifacht. Zuletzt hatte die
Notenbank ein unbegrenztes Ankaufprogramm für Anleihen europäischer
Krisenstaaten angekündigt...“.
Nun, da die Geldschwemme allerdings
fast „nur“ ins Bankeneigengeschäft fließt und nicht ins BIP
(das ist längst übervoll und in Europa wegen der Sparprogramme und Nettolohnverlusten beim Konsumenten sogar abnehmend) kommt
es mit dem Kaufkraftverlust der Massen zunächst zu einer Deflation.
Aktuelles Beispiel ist die Autoindustrie, einer der Kernindustrien
Deutschlands und Europas: Die befindet sich in einer elementaren
Absatzkrise, lediglich noch Exporte von Luxuswagen nach China und
eine durchschnittlich auf mehr als 30% angestiegenen Anteil der Kurzzulassungen von
Neufahrzeugen durch Werke und Händler lassen die Absatzzahlen noch
einigermaßen vertretbar aussehen. Natürlich verkauft man so keine Fahrzeuge und es macht die Preise
gründlich kaputt und wird spätestens in 2013 seinen Tribut fordern. Und so lange die begünstigten der Rettungspakete nur damit beschäftigt sind, ihre Tantiemen außer Landes zu schaffen, wird es mit der Inflation auch nicht so schlimm.: „In den Steueroasen der Welt lagern
zwischen 21 und 32 Billionen US-Dollar auf Schwarzkonten –
konservativ geschätzt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des
ehemaligen Chefvolkswirts der Unternehmensberatung McKinsey, James
Henry ...Henry verdeutlicht in seiner
Studie jedoch, dass die meisten Steueroasen heute virtuell seien. Sie
bestünden aus „einem Netz juristischer und quasijuristischer
Einheiten und Einrichtungen“, das sich um die ganze Welt spanne.
Oft seien es zeitlich begrenzte Fonds, Konten, Scheinfirmen und
Investmentgesellschaften, zwischen denen das Geld hin und her
geschoben würde. Diese Arbeit übernehmen Privatbanken für ihre
superreichen Kunden. Henry hat die Geschäfte der 50 größten
internationalen Banken analysiert und 10 Marktführer bei der
Steuerschieberei identifiziert. In absteigender Reihenfolge sind das:
UBS, Credit Suisse, Goldman Sachs, Bank of America, HSBC, Deutsche
Bank, BNP Paribas, Wells Fargo, Morgan Stanley und JP Morgan Chase.
Besonders bitter: Alle dieser zehn Banken haben zwischen 2008 und
2012 Finanzspritzen durch Staatskredite erhalten. Henry kommt zu dem
Schluss: „Gewöhnliche Steuerzahler haben die größten Banken der
Welt subventioniert, damit diese weiterhin ihren reichen Kunden dabei
helfen können, Steuern zu hinterziehen.““.
Der ist Frau Merkel offensichtlich allerdings egal, sofern es nur um ihren„europäischen Traum“ geht: „Der Vorsitzende der nationalistischen UK Independence Party,
Nigel Farage, erhebt schwere Vorwürfe gegen Bundeskanzlerin Angela
Merkel. ...In dem Interview sprach Farage über ein Treffen zwischen
ihm und der Kanzlerin, das vor einem Jahr stattgefunden haben soll.
... habe er Merkel darauf angesprochen, dass die deutschen
Steuerzahler bereits zwanzig Jahre für die Reintegration
Ostdeutschlands gezahlt hätten. „Ich sagte zu ihr: Wäre es nicht
ein freundliche Geste gegenüber den deutschen Steuerzahlern, wenn
sie nicht mehr ständig Blankoschecks unterschreiben müssten? Und
wäre es nicht eine Befreiung Griechenlands, den Euro zu verlassen,
eine stark abgewertete Drachme wieder einzuführen und so das Land
wirtschaftlich zu gesunden?“ Daraufhin habe Merkel geantwortet, für
sie sei dies keine Option: „Wenn Griechenland den Euro verlässt,
werden andere Staaten folgen. Das wäre das Ende unseres europäischen
Traumes.“ Farage: „Sie sagte: Es ist uns völlig egal, ob die
Jugendarbeitslosigkeit die 60-Prozent-Marke erreicht. Es ist uns
völlig egal, ob 25 Prozent der Privatunternehmen zusammenbrechen. Es
ist offen gesagt sogar egal, ob ganz Griechenland zusammenbricht,
solange wir das europäische Projekt erhalten.“
Na denn sind wir ja auf dem besten Weg
zurück in die Zukunft. “Wir gehen unter. Aber wir nehmen die
Menschheit mit!“ (famous last words: A. Hitler)
Montag, 15. Oktober 2012
Auf dem Boden der Tatsachen
Felix, der Glückliche, Felix Baumgartner hat es
geschafft: Der Basejumper hat die Krönung seiner Laufbahn überlebt.
Gekleidet in einem Astronautenanzug, ausgestattet mit Fallschirm und
Atemluft für 10 Minuten, trat er am Rande des Weltalls vor seine
Kapsel, und, sprang. Nach dem Absprung aus mehr als 39 km Höhe kam
er kurz nach erreichen der Höchstgeschwindigkeit bei etwa 1170 km/h
jedoch ins Trudeln. Eine Zeit sah es so aus, als könnte der
waghalsige Sprung fatal enden. Dann die Erleichterung, in den dichter
werdenden Luftschichten gelang es ihm seinen Flug wieder zu
stabilisieren. Minuten später öffnete der Fallschirm und der neue
Österreichische Volksheld landete glücklich auf dem Boden von
Neu-Mexiko. Ein Ereignis, das im Livestream des Veranstalters Red
Bull übertragen wurde, und für mich schon fast so spannend wie die
erste Landung auf dem Mond war.
Das Red-Bull-Team hatte die Misson
Baumgartner jahrelang durchgeplant hatte, jede erdenkliche Schwäche
der aufwendigen Technik durchdacht und bereinigt, und die
meisterhafte Ingenieursleistung war dann auch noch erfolgreicher als
geplant: Statt „nur“ gute 36 km Höhe erreichte man sogar mehr
als 39 km. Vermutlich ein zeitloser Rekord der vielleicht nie mehr
gebrochen wird. Ein Schauspiel so heldenhaft, so stark, so schön.
Und im Grunde auch Sinnfrei, aber bei echten Helden kommt es darauf
ja nicht immer an. Insgesamt jedenfalls ein grandioses Schauspiel mit
Happy-End. Ein Schauspiel, dass sich die frisch Nobel-gepreiste EU,
und insbesondere die Führungsmacht Deutschland, so sehr auch für
den Euro wünschen würde.
Nur, der Unterschied besteht darin,
dass der Absturz des Eurolandes nicht vorausberechnet war, statt dem
erwarteten unaufhaltsamen Aufstieg zur neuen Welt- und Währungsmacht,
statt Wachstum und Wohlstand für Alle, kam es zur völligen
Zerrüttung. Statt laufender Meldungen über neu erreichte
Höhenrekorde der Abstieg für fast Alle, und ein gebrochenes
Versprechen über Schadensbegrenzung wird jederzeit wieder durch ein neues Versprechen unterboten, das dann kurze Zeit später schon auch nicht mehr gehalten werden
kann. Statt eines Druckanzugs und Sauerstoff hat das Euro-BIP eine Unterdruckkammer
bekommen die ihm das Blut absaugt, und an Stelle eines Fallschirms eine Bleiweste. Den
voraussagbaren Aufschlag glaubt man derweil mit dem hinzufügen
weiteren Bleibarren weicher machen zu können: „Endlich ist es raus. Finanzminister Wolfgang Schäuble hat in
aller Öffentlichkeit gesagt, was hinter den Kulissen eigentlich
schon längst entschieden ist. Deutschland wird Griechenland in der
Währungsunion halten. Einen Staatsbankrott, so der Minister in
Singapur, werde es nicht geben. Das klang vor wenigen Tagen noch ganz
anders. Da sagte Schäuble, wenn die Griechen sich nicht anstrengten,
gebe es auch kein Geld.“
Und die sowieso schon wenig
Aussichtsreiche Situation hat man durch einen formidablen Bleibarren
zur völligen Aussichtslosigkeit ausgebaut. Schon am 26. Februar 2012
schrieb ich: „Nein, Griechenland kann sich nur entschulden, indem es alle
Geldbestände auf neue Drachmen ummünzt und dann kräftig abwertet.
Aber diese einfache Möglichkeit, die auf Kosten der internationalen
Investoren gegangen wäre, wird nach der morgigen Zustimmung nicht
mehr so einfach möglich sein: Denn die neuen Papiere mit langer
Laufzeit, mit denen die Investoren nun beglückt werden, für diese
soll ausdrücklich Britisches Recht und nicht Griechisches Recht
gelten:.....Im Klartext: Diese neuen Tauschschulden lassen sich auch
durch eine Neu-Drachme nicht mehr abwerten. Im Gegenteil, mit jeder
Abwertungsrunde steigt der am griechischen BIP gemessene Anteil der
Staatsschulden durch diese Altpapiere dann gleichermaßen. Auch hier
haben sich die Parlamentarier, hüben wie drüben, wieder ins
Bockshorn jagen lassen.“
Und natürlich ist es genauso
gekommen. Weiter schreibt Die Zeit hierzu: „..Das Anleiheprogramm
der Europäischen Zentralbank und die Genehmigung des Rettungsschirm
ESM durch das Bundesverfassungsgericht haben dazu geführt, dass
internationale Investoren allmählich wieder daran glauben, dass der
Euro eine Zukunft hat. Ein möglicherweise chaotischer Exit
Griechenlands würde dieses Vertrauen zerstören.Politisch wäre er
gefährlich, weil die Bundesregierung wenige Monate vor den Wahlen
eingestehen müsste, dass ihre Rettungsstrategie gescheitert ist –
dass die vielen Milliarden für die Griechen also zum Fenster
hinausgeworfen wurden. Denn klar ist, dass das Land seine Schulden
nicht mehr zurück bezahlen könnte, wenn es wieder eine eigene
Währung eingeführt hätte. Schließlich würde diese Währung
dramatisch an Wert verlieren, während die Schulden nach wie vor auf
Euro lauten.“. Den Rückweg hat man also erfolgreich verbaut.
Schäubles Offenbarungseid voraus gegangen war, dass dem IWF kürzlich in Tokio, ach wie erstaunlich, der Umstand "erstmals" aufgefallen war: "Der Riss zwischen ihnen wurde am Tag zuvor offenbar. Lagarde hatte offensiv zwei Jahre mehr Zeit für Griechenland gefordert, um die mit den Euro-Regierungen verabredeten Sparziele zu erreichen - während Schäuble darauf beharrte, dass die Griechen alle Verabredungen zu erfüllen hätten. Die Rezession sei tiefer als erwartet: Auch wenn die Griechen alle Strukturreformen sofort in Gang setzten, könnten sie die neue Haushaltslücke nicht schließen, argumentiert Lagarde auf dem Podium. Schäuble macht nur ein kleines Zugeständnis: "Man kann über den Zeitplan sprechen, aber man kann einen Marathon nicht gewinnen, indem man in die entgegengesetzte Richtung läuft", sagt er. ….Und kurzfristig erwarte man von den Griechen "Phantasie", die aktuelle Lücke zu schließen - etwa indem man bei allen betroffenen Banken den Privatgläubiger-Schuldenschnitt radikal durchsetzt: zwei bis drei Milliarden Euro seien da durchaus noch zu holen. Im IWF wird das bezweifelt, denn alle Staatsanleihen, die nicht nach griechischem, sondern nach britischem Recht ausgegeben worden seien, unterlägen nun einmal nicht dem Schuldenschnitt, heißt es.“
Nicht das man es nicht hätte wissen müssen, nein, es ist eben unglaublich dummdreist was sich unsere EU-Führungsschicht an Blödsinn so leistet. Die einen mögen dumm sein, was vielleicht nicht so Ehrenrührig ist, wie das Verhalten der Anderen, die sich schlicht weg dreist und gierig und allein für die Interessen der lieben Investoren einsetzen. Ich frage mich immer ob Fachkollegin Merkel eigentlich noch etwas aus ihrer Zeit als Physikerin behalten hat und begriffen hat, wie der Hase läuft. Ist sie vergesslich, oder gar dumm oder dreist oder beides, völlig benebelt vom Schulterklopfen der Finanzlobbyisten oder des Nobelpreiskommitees? Ich weiß es nicht. Oder glaubt sie verzweifelt daran, dass irgendwo eine unerwartete Rettung kommt, ganz frei nach Urvater Adenauer „Et hät noch emme jot jejange“, aber Kölnerin ist sie ja nun eigentlich auch nicht: „...Die Griechen werden den Euro also behalten. Jetzt muss die Kanzlerin den Deutschen nur noch erklären, wie sie das finanzieren will. Allen ist klar, dass die bewilligten Mittel nicht ausreichen werden.“
Schäubles Offenbarungseid voraus gegangen war, dass dem IWF kürzlich in Tokio, ach wie erstaunlich, der Umstand "erstmals" aufgefallen war: "Der Riss zwischen ihnen wurde am Tag zuvor offenbar. Lagarde hatte offensiv zwei Jahre mehr Zeit für Griechenland gefordert, um die mit den Euro-Regierungen verabredeten Sparziele zu erreichen - während Schäuble darauf beharrte, dass die Griechen alle Verabredungen zu erfüllen hätten. Die Rezession sei tiefer als erwartet: Auch wenn die Griechen alle Strukturreformen sofort in Gang setzten, könnten sie die neue Haushaltslücke nicht schließen, argumentiert Lagarde auf dem Podium. Schäuble macht nur ein kleines Zugeständnis: "Man kann über den Zeitplan sprechen, aber man kann einen Marathon nicht gewinnen, indem man in die entgegengesetzte Richtung läuft", sagt er. ….Und kurzfristig erwarte man von den Griechen "Phantasie", die aktuelle Lücke zu schließen - etwa indem man bei allen betroffenen Banken den Privatgläubiger-Schuldenschnitt radikal durchsetzt: zwei bis drei Milliarden Euro seien da durchaus noch zu holen. Im IWF wird das bezweifelt, denn alle Staatsanleihen, die nicht nach griechischem, sondern nach britischem Recht ausgegeben worden seien, unterlägen nun einmal nicht dem Schuldenschnitt, heißt es.“
Nicht das man es nicht hätte wissen müssen, nein, es ist eben unglaublich dummdreist was sich unsere EU-Führungsschicht an Blödsinn so leistet. Die einen mögen dumm sein, was vielleicht nicht so Ehrenrührig ist, wie das Verhalten der Anderen, die sich schlicht weg dreist und gierig und allein für die Interessen der lieben Investoren einsetzen. Ich frage mich immer ob Fachkollegin Merkel eigentlich noch etwas aus ihrer Zeit als Physikerin behalten hat und begriffen hat, wie der Hase läuft. Ist sie vergesslich, oder gar dumm oder dreist oder beides, völlig benebelt vom Schulterklopfen der Finanzlobbyisten oder des Nobelpreiskommitees? Ich weiß es nicht. Oder glaubt sie verzweifelt daran, dass irgendwo eine unerwartete Rettung kommt, ganz frei nach Urvater Adenauer „Et hät noch emme jot jejange“, aber Kölnerin ist sie ja nun eigentlich auch nicht: „...Die Griechen werden den Euro also behalten. Jetzt muss die Kanzlerin den Deutschen nur noch erklären, wie sie das finanzieren will. Allen ist klar, dass die bewilligten Mittel nicht ausreichen werden.“
Die Frankfurter Allgmeine führt weiteraus:
„Drücker am Werk:.....den „Rettern“ geht es erkennbar nur noch
darum, zu möglichst geringen eigenen politischen Kosten Griechenland
abermals Finanzhilfen zu ermöglichen. Damit die Steuerzahler in den
Geberländern weiter mitspielen, muss das Athener Zahlenwerk so
aussehen, als gebe es nennenswerte Fortschritte, flössen die Kredite
nicht nach wie vor ins Bodenlose. Es ist ein Treppenwitz: Mussten die
Griechen ihr Rechenwerk früher selbst schönen, assistieren ihnen
beim Zahlendrücken nun die illustren Euro-Retter in den europäischen
Hauptstädten, samt EZB und Internationalem Währungsfonds. Wolfgang
Schäubles Glaubwürdigkeit ist im Bemühen, den Euro um jeden Preis
zu bewahren, auf der Strecke geblieben. Was immer der Minister heute
auch sagt - garantiert ist, dass er morgen ein Argument finden wird,
das Gegenteil für richtig zu erklären. Sollten den Griechen also
demnächst doch wieder Schulden erlassen werden müssen, wird
Schäuble erklären, dass ein Teilbankrott natürlich kein
Staatsbankrott sei, oder so ähnlich. Fatalerweise scheint die
Entscheidung des Nobelkomitees, der EU den Friedenspreis zu
verleihen, so manchen Euro-Retter noch in dem Glauben zu bestärken,
ökonomische Gesetzmäßigkeiten könnten im Bemühen um den Erhalt
der Währungsunion nun vollends außer Acht bleiben. Doch friedlicher
wird das Zusammenleben nicht, wenn das wirtschaftliche Fundament
nicht stimmt.“. In der Tat heizt man so die Zersetzung der EU und den unausweichlichen Bürgerkrieg in seinen ärmstem Regionen unaufhaltsam an.
Selbst nach den konservativen Wachstumsmodellen der klassischen
Volkswirtschaft, die eine Rückkopplung zwischen dem Reichtum der
Wenigen und den Schulden der Massen vehement leugnen, kommt
Griechenland bis 2020 nie und nimmer aus der Misere (in Wahrheit so natürlich nie). Trotzdem ist man in Berlin bereit beliebig viele
Versprechungen gegenüber dem Wahlbürger zu brechen, solange man
damit nur über die nächste Wahl kommt und der so Geplünderte noch
nicht mitkriegt, was wirklich da auf in zurollt. So schreibt
Die Welt : “...Auch von einer anderen Hilfsvariante, einem Schuldenschnitt
bei den staatlichen Rettungskrediten, will die Bundesregierung nichts
wissen. Ein Jahr vor der Bundestagswahl soll die schöne Illusion,
dass Griechenland die Darlehen schon irgendwann zurückzahlen wird,
auf keinen Fall zerstört werden. Eine Pleite verhindern, aber keine
neue Hilfe gewähren – um diese Schizophrenie zu ermöglichen,
scheinen einige Euro-Staaten auch zu Tricksereien bereit zu sein.
Dazu gehört die Idee, Griechenland mit immer mehr Notanleihen
flüssig zu halten. Die Notenbanken sollen wieder einmal in die
ungeliebte Rolle des Retters gedrängt werden, für die vielen
Regierungen selbst mittlerweile der Wille und die Kraft fehlt. Anders
als beim Anleihekaufprogramm der Europäischen Zentralbank, für das
sich angesichts der fragilen Lage der Euro-Zone durchaus Argumente
finden lassen, geht es bei Griechenland um politische
Bequemlichkeit.“
Eines jedenfalls hat der Absturz des
Euro mit dem kontrollierten Abstieg des Felix Baumgartners gemeinsam:
Die elektrisierende Spannung bis hin zum Aufschlag. Auf dem Boden der Tasachen, oder wie Felix Baumgartner kurz vor dem Absprung sagte "Eine kleine Welt. Ich komme jetzt nach Hause."
Samstag, 13. Oktober 2012
Wir sind Nobelpreis
Der Friedensnobelpreis ist eine
Kategorie des von Alfred Nobel gestifteten Nobelpreises. Nach Maßgabe
des Stifters soll er an denjenigen vergeben werden, „der am meisten
oder am besten auf die Verbrüderung der Völker und die Abschaffung
oder Verminderung stehender Heere sowie das Abhalten oder die
Förderung von Friedenskongressen hingewirkt“ und damit „im
vergangenen Jahr der Menschheit den größten Nutzen erbracht“ hat.
Das Komitee zur Vergabe des
Friedensnobelpreises besteht aus fünf Personen, die vom norwegischen
Parlament ausgewählt und ernannt werden. Die folgenden Personen
bilden entsprechend das aktuelle Komitee: Thorbjørn Jagland, Ex-
Premierminister, Außenminister, Präsident des Stortinget und
Vorsitzender der sozialdemokratischen Partei (Arbeiderpartiet); Kaci Kullmann Five selbstständige
Beraterin für Öffentlichkeitsarbeit und Public Affairs. Ex-
Leiterin der Jungen Konservativen, Mitglied des Storting, Ministerin
für Handel, Schifffahrt und Europäische Zusammenarbeit, Leiterin
der Konservativen Partei Norwegens; Inger-Marie Ytterhorn
Seniorberaterin der rechten Norwegischen Fortschrittspartei und Ex-
Mitglied des Storting; Berit Reiss-Andersen Anwältin, Präsidentin
der norwegischen Rechtsanwaltskammer und Ex-Staatssekretärin im
Justizministerium; Ågot Valle Mitglied im Storting und Ex-
Präsidentin des Odelsting und noch innenpolitische Sprecherin
derSosialistisk Venstreparti; Gunnar Stålsett, Ex- Vorsitzender
der norwegischen Zentrumspartei und Bischof von Oslo.
Der obige Ausschnitt aus der Wikipedia
verrät die Natur des Friedensnobelpreises: Er ist ein politischer
Preis, vergeben durch (Ex-)-Politiker und intime Vertreter der
politischen Kreise. Jedoch ist der Friedensnobelpreis längst zu einem Politikum geworden, der die ursprüngliche Intention von Alfred Nobel kaum noch im
Augenwinkel hat: „Prof. Heffermehl: Seit Thorbjörn Jagland das
Nobelkomitee leitet, ist es sehr schlimm geworden. Er behandelt den
Preis wie sein persönliches Spielzeug, nie war es so klar, dass die
norwegische politische Elite den Preis für ihre eigene Zwecke
übernommen hat. Früher als großer Freund der Amerikaner und der
Nato, jetzt der EU. Es ist wirklich inakzeptabel: Die politische
Mehrheit in Norwegen hat Geld und Aufmerksamkeit, die im Sinne Nobels
für die Opposition, für Dissidenten in Friedensbewegungen, bestimmt
war, gestohlen.“
Trotzdem hat das Komitee in der
Vergangenheit sehr gute Griffe getan, aber eben auch weniger gute. So
etwa der Verleih an dem Terrorismus nahe stehende Personen, wie 1973,
als Henry Kissinger und Le Duc Tho für das Friedensabkommen von
Vietnam ausgezeichnet wurden. Oder auch 1994 an Arafat, Peres und
Rabin, wobei nicht nur Arafat der terroristisch arbeitenden Fatah, sondern gerade auch Peres und
Rabin der Terrororganisation Hagana in leitender Stellung
angehörten.Sowie in etlichen vergleichbaren Fällen gab es also den
Preis nicht für die Vergangenheit der Belobigten, sondern für ihre
letzte Frieden stiftende Tat, nämlich sich ausnahmsweise einmal zu
einigen, statt sich gegenseitig an den Hals zu gehen.
Ziemlich frei nach Nobels Bedingung „im
vergangenen Jahr der Menschheit den größten Nutzen erbracht“.
Denn die eigentlich geforderte Zeitnähe bei Nobelpreisen ist nicht
gerade ihre rühmlichste Eigenschaft, sondern eher die, dass die
Belobigten meist schon mit mindestens einem Bein im Grabe stehen,
wenn sie denn endlich der Ruf aus Oslo oder Stockholm erreicht.
Andererseits jedoch, wie kürzlich bei Barak Obama, der noch gar
nichts dafür getan hatte, aber den Preis schon mal vorab erhielt um
ihn milde zu stimmen für das, was da in seiner historischen ersten
farbigen US-Präsidentschaft so kommen möge.
Und jetzt ereilt es die EU. Und damit,
wie manch eine Gazette lobte, sind wir alle, also mehr als eine halbe
Milliarde, echte Nobelpreisträger. Danke, liebes Komitee. Ich bin
Nobelpreisträger. Ich glaube mir stehen damit jetzt etwa 1,8 ct. des
Preisgeldes zu, so wie es auch jedem hungernden Griechen oder einem
in die Kälte beförderten ehemaligen spanischen Kleinhäuslebesitzer
zusteht. Vielen Dank, nur befürchte ich, die Bankgebühren für die
Anweisung des unsäglichen Betrages werden ein sehr negatives
Geschäft für uns Bürger werden.Was allerdings in den letzten
Jahren, oder Zügen, der EU ja noch nie ein Problem darstellte. Also,
setzt es einfach auf die fette Rechnung, es kommt ja sowieso nicht
mehr darauf an.
Nun, das teilt die EU mit den vielen
Nobelpreisträgern an oder in der Grube, der Preis kommt wieder mal
zu spät, ja viel zu spät. Waren es noch vor allen Adenauer und
seine Zeitgenossen, die die Friedensstiftung der MontanUnion, der EWG
oder der EG ins Leben riefen und den Preis sicherlich verdient
hätten, so sind sie schon lange Futter für die Blumen, und der
Preis geht an jene späte Nachfolger, die ihn so gar nicht verdient
haben. An Nachfolger, die aus einer soliden Wirtschaftsgemeinschaft
in kulturelle Vielfalt einen Selbstbedienungsladen für
Großindustrielle, Finanzoligarchen und abgedrehte Bürokraten
gemacht haben. Mit einem papierproduzierenden Bürokratiemonster das
über zig-Standorte verteilte Institutionen unterhält, wo die rechte
Hand nicht weiß was die linke tut, und es auch lieber gar nicht
wissen will, um nicht die eigene Legimitation und großzügigsten
Vergütungsregeln in Frage stellen zu müssen.
Ein Monstrum, das weltweit
seinesgleichen sucht. Parlamente deren Macht im parlamentieren und
nicht im regieren besteht, dafür aber im produzieren und verteilen
von Lobby-instruierten Gesetzesvorlagen mit wenig bis keinem oder gar
negativen Nutzen für den Bürger. Unterworfen einer Kommission der
nationalen Regierungschefs, die faktisch macht was sie will, nach
eigensinnigen parteipolitischen Vorstellungen, aber nie und nimmer
nach dem Willen des „one-man-one-vote“-EU-Bürgers, der nach wie
vor nur als eine sehr ferne nebulöse Fiktion besteht.
Das multikulturelle Europa soll, dieser
seiner kulturellen Stärke beraubt, zu einem US gleichen Konsumstaat
plattgeregelt werden. Mit einem Geld, einem Recht, einem Militär,
einem Finanzminister und einem Bankenstaat, mit einer Un-Kultur des
kleinglobalisierten europäischen Geistes, transformiert zum von
wenigen Medien gesteuerten durchidiotierten Couch-Potato. Mit einer
einheitlich „marktgerechten Demokratie“ am Ende dann vielleicht,
und, weil's so praktisch ist, am Ende mit zwei Blockparteien der
„democrats“ und „republicans“ die nach Mehrheitswahlrecht in
dieselbe rechte Ecke der Gesellschaft der oberen Zehntausend gewählt
werden müssen, wie zwischen Teufel und Beelzebub entschieden wird,
damit sie in die heiligen Tempeln des Kapitalismus wie auf den
Capitolen der USA einziehen können.
Nein das haben wir nicht gewollt, denn
es verwandelt den von Adenauer und seinen Zeitgenossen geschaffenen
Friedensbund in einen Sprengsatz, einen Rohrkrepierer biblischen
Ausmaßes. Kulturelle Vielfalt, als bloßes Wirtschaftshindernis
verkannt wurde zunehmend eingeebnet, offene Grenzen für freie
EU-Menschen nur als Brosamen gestreut um die ersehnte Freiheit für
ungehindert expandierendes Kapital zu ebnen. Was nach den
Vorstellungen unserer „Friedensnobelpreisträger“ in und um
Brüssel herum aus Europa werden soll, das ist ein „Melting-Pot“
der Kulturen wie in Amerika, mit Gleichheit nicht für alle, sondern
vielmehr in Allem. Und für maximale Ungleichheit bei den Wenigen,
die den amerikanischen Traum, der der großen Masse unerreichbar nur
vorgegaukelt wird, für sich in Anspruch nehmen konnten. Ein Europa,
das als Landwirtschaftsgenossenschaft startete, und bis heute mit
seinen Lebensmitteldumpingpreisen auf dem afrikanischen Kontinent
eine eigenständige Nahrungsmittelversorgung verhinderte und damit
für Millionen Hungertote sorgte und weiterhin aktiv sorgt; ein
Europa das in der Finanzkrise die Hungerhilfen auf kaum mehr die
Hälfte reduzierte um mit dem umgewidmeten Steuergeld ihre Banken zu
füttern, ein Europa das zum größten Waffenexporteur der Welt und
zweitstärkste Militärmacht nach den USA geworden ist.
Liebes Nobelpreiskomitee, den Titel
hättet ihr besser auf Adenauers Grab gelegt, oder, an so große
Europäer deutscher Nation, wie H.-J.Kulenkampff , der mit
seiner Sendung EWG (Einer wird gewinnen) mehr für Europa
und die Völkerverständigung getan hat, als die Mehrzahl der
aktuellen Parlamentarier. Da das nach Nobel's Willen nicht geht, daher wohl wäre es besser ihn an die Protestierenden in
Griechenland, Spanien und Portugal weiter zu geben. Oder gleich
schon, bei Obama ging's ja auch, an die Vielen die da noch kommen
werden, in den 27 Ländern die ich jetzt der Kürze wegen nicht alle
aufzählen möchte.
Ach aber ich vergaß. Ihr seid ja
Politiker, und ihr glaubt an Eierlegende-Wollmilchsäue, und daran
das man mit zusätzlich generierten gigantischen neuen Schulden alte
weniger gigantische Schulden kleiner machen kann. Und der Effekt
dieses im EU-Politcircus selbstgenerierten Preises ist nun der, dass
die Milchmädchen-Ökonomen und Totengräber Europas sich jetzt auch
noch bestätigt fühlen dürfen auf dem „richtigen Weg“ zu sein und sich nun frischen Mutes gegenseitig auf die stolzgeschwellten Schultern klopfen können:
„Ermutigung für ein Bündnis in der Krise: Der Friedensnobelpreis
geht dieses Jahr an die Europäische Union. Europapolitiker sind
begeistert. Die Kanzlerin fühlt sich ermutigt, und der
Kommissionspräsident freut sich über eine „große Ehre““.
Herzlichen Glückwunsch also. Auch wenn der Alfred sich inklusive Sarg dabei vermutlich umgedreht hat.
Dienstag, 9. Oktober 2012
08/15: Im Westen Nichts Neues
Die Welt am Abgrund, der Krieg, das
Geld und die Revolution: „Schweizer Armee bereitet sich auf Unruhen in Europa vor: Die
Schweiz rechnet wegen der Euro-Krise mit gewalttätigen Unruhen in
Europa und will daher die Verteidigung an den Landesgrenzen
verstärken. Bei Manövern wird bereits für den Ernstfall von
Unruhen, Demonstrationen und Flüchtlingsströmen geübt. Die
Schweizer Armee erwartet eine dramatische Eskalation der Lage in
EU-Krisenstaaten mit Auswirkungen auf die Sicherheit der
Schweiz....Der schweizerische Verteidigungsminister Ueli Maurer
sagte..auf einer Tagung: „Ich schließe nicht aus, dass wir in den
nächsten Jahren die Armee brauchen.“. ..Die Euro-Krise verschärfe
das Gewaltpotenzial. In Spanien, Griechenland und Italien drohen
Massenarbeitslosigkeit und die Radikalisierung der Bevölkerung.
...Weil die Schweiz ein Übergreifen möglicher Unruhen auf ihr
Gebiet fürchtet, wird aufgerüstet: 100.000 Soldaten, 5 Milliarden
Militärbudget und der Kampfjet Gripen sind zur Verteidigung der
Eidgenossen eingeplant. Gegen potentielle Unruhen, Demonstrationen
und Flüchtlingsströmen aus den umliegenden europäischen
Nachbarländern, haben die 2000 höchsten Offiziere mit dem Manöver
„Stabilo Due“ schon einmal vorgesorgt....“
Die Toten von Sarajevo. (Q: Wikipedia) |
Der eisernen Vorsorge der Eidgenossen
steht der papiernde ESM-Rettungsfond gegenüber: “Neue Schutzmauer soll vor Angriffen der Finanzmärkte schützen:
Am Tag der Gründung des ESM bewertete die Ratingagentur Fitch den
Euro-Rettungsfonds mit der Bestnote „AAA“. ...Eurogruppenchef
Jean-Claude Juncker, der auch den Gouverneursrat der neuen
Finanzinstitution führt, resümierte: „Die Euro-Zone ist jetzt mit
einer permanenten und effektiven Brandmauer ausgestattet.“
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) erhofft sich davon eine
Beruhigung der Finanzmärkte. Die Gründung des ESM zeige: „Wir
sind berechenbar, wir sind verlässlich, und irgendwann werden es die
Finanzmärkte auch begreifen.“...“
Wichtiger wäre es allerdings, dass
unsere Politiker begreifen würden, dass es so nicht funktionieren
kann und auch nicht wird. Die Beruhigung wird von kurzer Dauer sein,
denn Sie betrifft nur die Börsen, die jeden neuen Geldschub für
kurzfristige Spekulationen nutzen. So geht man vor jedem dieser
Danaergeschenke erstmal long und nach spätestens 14 Tagen dann
wieder short. Zweimal Gewinne abschöpfen um dann auf die
zwangsläufig nächste Spritze zu warten, wenn der durch die gerade
vergangene Spritze weiter aufgedunsene Investmentapparat erneut in
Schieflage kommt. So sicher wie das Amen in der Kirche, und so sicher
wie gebrochene Versprechen von angeblich begrenzten deutschen
Anteilen an dem Schlamassel auf Kosten des ehrlich Schaffenden.
Nur, wer der Gewinner ist, ist auch klar: „Großbanken nutzen die Gelder aus
den Flutungen der US-Notenbank als Risikopuffer. Die Geldschwemme
beeinflusst die Kreditvergabe kaum, ermöglicht Investmentbanken
allerdings mehr risikoreiche Spekulationsgeschäfte. Einsamer
Spitzenreiter bei den Fed-Geschenken ist die Investmentbank Goldman
Sachs. Die US-Notenbank Federal Reserve hat am Wochenende das erste
Mal in ihrer Geschichte die Daten jener Institutionen veröffentlicht,
die Staatsanleihen von der Fed gekauft oder an die Fed verkauft
haben. …..Die Daten zeigen, dass die Investmentbank Goldman Sachs
mit Abstand am meisten Transaktionen mit der Federal Reserve getätigt
hat: von Juli bis September 2010 kaufte und verkaufte Goldman Sachs
US-Anleihen im Wert von neun Milliarden Dollar...“. Die Geschichte
wiederholt sich wie am Schnürchen, einen schönen Gruß vom Mann mit dem Bärtchen an den alten Feind Lloyd Blankfein. In den USA ist es nicht anders als in Euroland: Die Banken wissen schon, welche Parteien sie am besten schmie....,ähem, mit Spenden in ihrer demokratischen Arbeit unterstützen müssen.
„Kaum ist der Rettungsfonds ESM in Kraft, da stehen auch schon die
ersten Hilfsanträge an. ...Die Euro-Länder planen, alle Anträge
von Euro-Staaten auf finanzielle Hilfen zu einem großen Paket zu
bündeln. "Aus praktischen Erwägungen heraus ist es sinnvoll,
über alle Anträge zusammen zu entscheiden", sagte der
zyprische Finanzminister und EU-Ratspräsident Vassos Shiarly der
"Süddeutschen Zeitung". ..Das große Rettungspaket könnte
EU-Diplomaten zufolge Hilfen für Spanien, Zypern, Slowenien und
Griechenland umfassen. Die endgültige Entscheidung über den Termin
liege jedoch in Berlin, sagte Shiarly....“. Keine Frage, da „wird
Sie geholfen werden“.
Nicht das man das Geld dafür
verschwenden würde dort den Menschen das Überleben zu sichern oder
gar Arbeitsplätze zu schaffen, es muss reichen dass man es ihnen
abnimmt um damit die Investmentgrößen dieser Welt vor elender
Renditenarmut zu schützen.Wobei die neuen Pakete nur die jeweils alten
Renditen berappen können um im Nachhinein dann erneut nach dann noch
höheren Renditen für das damit erhöhte Kapital zu schreien. Ein
Rattenschwanz den kein noch so großer Rettungsfonds jemals abhacken
könnte.
Aber Hilfe naht ja von anderer Seite. Seit einer Woche liefert sich
die Türkei mit Syrien Scharmützel, die sich ohne weiteres zu einem deftigen Nahostkrieg ausweiten
könnten: „Die Nato ist notfalls bereit, der Türkei militärisch
gegen Syrien beizustehen. Bündnis-Generalsekretär Anders Fogh
Rasmussen verschärfte am Dienstag den Ton gegenüber dem syrischen
Regime und forderte mehr internationalen Druck auf die Regierung von
Präsident Baschar al-Assad. Zugleich bekräftigte er am Rande eines
Treffens der Nato-Verteidigungsminister in Brüssel, die Nato sei
bereit, notfalls ihr Mitglied Türkei gegen syrische Angriffe zu
schützen. «Selbstverständlich haben wir angesichts der Lage an
unserer südöstlichen Grenze die nötigen Schritte ergriffen, um
sicherzustellen, dass wir alle Pläne für den Schutz und die
Verteidigung der Türkei vorliegen haben», sagte Rasmussen.
«Natürlich kann die Türkei auf die Solidarität des Bündnisses
vertrauen.»….Ban [UN] sagte, Drittstaaten sollten keine weiteren
Waffen mehr an die Konfliktparteien liefern. Nach Informationen der
BBC benutzen die syrischen Rebellen inzwischen auch Waffen aus den
Beständen der Armee von Saudi-Arabien. Der britische Sender
berichtete, die Kämpfer hätten einem BBC-Team verboten, in der
Stadt Aleppo drei Kisten zu filmen, die von einem Waffenhersteller
stammten und an die saudische Armee adressiert waren. Wichtigster
Waffenlieferant des Regimes ist Russland.“
Und Syrien ist nur das eine Ende der Fahnenstange: „Israels Ministerpräsident Netanjahu will rasch Neuwahlen, nicht
erst im Herbst 2013. Das nächste Jahr gilt als entscheidend im
Streit mit Iran. Das könnte Netanjahu ausnutzen wollen. ..Das Land
stehe vor großen wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen
Herausforderungen, ein langer Wahlkampf könne dem Land da nur
schaden, sagte Netanjahu. Möglicherweise könnte nun schon Ende
Januar, spätestens aber im Februar gewählt werden. ..Es falle in
einem Wahljahr eben besonders schwer, die nationalen Interessen über
parteipolitische Interessen zu stellen, sagte auch Netanjahu fast
verständnisvoll auf der Pressekonferenz. Besonders die orthodoxen
Parteien waren in ihrer Opposition zu drastischen Sparmaßnahmen am
Sozialsystem vollkommen unnachgiebig. ...Die sozialen Unruhen des
vergangenen Jahres haben der alten Dame [Arbeitspartei] der
zionistischen Bewegung zwar zu neuer ideologischer Frische verholfen.
Parteichefin Jechimowitsch versucht nun das Augenmerk auf die von
Netanjahu angekündigten Einschnitte im Sozialsystem zu lenken: Er
werde nach der Wahl einen Haushaltsplan verabschieden, der negative
Auswirkungen auf die Lebensumstände fast aller Israelis haben werde
- "nur nicht auf die Reichen".
"Diese Wahlen werden
entscheiden, ob wir das brutale Wirtschaftssystem des Dschungels oder
soziale Gerechtigkeit bekommen werden", begann sie auf ihrer
Facebook-Seite sogleich den Wahlkampf....Nach heutigen
Umfrageergebnissen könnte die regierende Rechtspartei 30 der 120
Knesset-Sitze auf sich vereinen. Im Gegensatz zur Arbeitspartei
...wird Netanjahu auch die Bedrohung durch das iranische Atomprogramm
in den Mittelpunkt stellen. Gerade hat er vor der Vollversammlung der
Vereinten Nationen angekündigt, im Frühjahr 2013 werde man
eine Entscheidung über das weitere Vorgehen gegen den Iran
treffen müssen. Sollte es Zufall sein, dass kurz davor in Israel
gewählt wird? So ist es nicht unwahrscheinlich, dass sich an der
Koalitionszusammenstellung nach den Wahlen nicht viel ändern wird.
Netanjahu wird durch seinen Wahlsieg gestärkt sein...“. Russland
und China werden in einem kommenden Nahostkrieg unmöglich neutral
bleiben können. Wer den Nabel der Welt besetzt, nur der kann sich
Weltmacht nennen.Und von den sozialen und demokratischen Defiziten in diesen Ländern, die es zu verschleiern und von denen es abzulenken gilt, wollen wir hier vornehm schweigen.
Der Schritt zum ausgewachsenen
Weltkrieg ist dann nur noch ein klitzekleiner: 28. Juni 1914 ,
Sarajevo, Bosnien. Die Kugeln eines serbischen Attentäters töten
Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich und seine Gemahlin. Der
fällige Gegenschlag der K.u.K-Armee gegen Serbien löst den
Bündnisfall aus. Österreich-Ungarn und Deutschland „muss“ vier
Wochen später den Weltkrieg gegen die Unterstützer Serbiens,
Russland und Frankreich eröffnen. 3. Oktober 2012, eine syrische
Granate zerfetzt eine Türkin und ihre vier Kinder, die Türkei
schlägt zurück.....sind wir schon so nahe dran?
?6. November 2012,
der amerikanische Multimillionär und Investor Romney gewinnt denkbar
knapp die US-Wahl. Mehr als Obama konnte er die Mehrheit überzeugen,
das er in kürzester Zeit Millionen neuer Arbeitsplätze schaffen
könnte. 1. Dezember 2012: Der in die Enge gedrängte Assad sieht
seine letzte Hoffnung in einer Internationalisierung des Syrischen
Bürgerkriegs, da er nur dann auf unmittelbare Unterstützung durch
Russland und China hoffen darf. Syrische Verbände zerstören auf
türkischem Gebiet eine Artilleriestellung. Die NATO erklärt den
Bündnisfall und stationiert erste Hilfstruppen auf türkischem
Gebiet. Russland und China protestieren aufs heftigste und verstärken
vorerst aber lediglich ihre Waffenlieferungen. In Europas Süden
führen der harte Winter und Todesfälle unter den Arbeitslosen und
der ihrer Häuser beraubten Menschen zu erheblichen Unruhen, die nur
durch Militärgewalt im Zaume gehalten werden können. Zunehmende
Steuerlast und kollabierende Sozialsysteme auf der einen Seite und
spiegelbildlich explodierender Reichtum der oberen 1% der
Gesellschaft führen in allen westlichen Staaten zu angespannter
Krisendynamik. Februar 2012, Netanjahu ist wieder gewählt und hat
endlich freie Hand, und in den USA setzt der frisch inthronisierte
Präsident Mitt Romney alles auf die Arbeitsplatz-Karte
„Kriegskonjunktur“. Anders bekäme er sonst auch nicht die
fällige erneute Ausweitung der Staatsschuldengrenze über die 16 tr.
Dollar Marke durch Senat und Kongress. Der Krieg gegen den Iran
beginnt endlich mit einem Luftschlag Israels, wobei etliche Maschinen
verloren gehen. Russland und China reagieren darauf mit ersten
„Truppenberatern“ in Syrien, Kontingente der iranische Armee
rücken im Norden Richtung Syrien vor, im Süden stehen sich
Saudische und iranische Verbände gegenüber. US und EU Truppen
landen in Israel an. China nutzt die US-Ablenkung zudem die mit Japan
strittigen Inseln im Pacific zu besetzen......08/15?
Nun ja, so oder so ähnlich wird es
kommen, es trennen uns nur Monate, und falls wieder erwarten alle die
Füße still halten, bestenfalls wenige Jahre von so einem ähnlichen
Szenario. Und das es wirklich so kommt, früher oder später, dafür
werden unsere Finanzgenies in Berlin und Washington, nicht alleine,
aber bestimmend, schon sorgen.
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